Neuer Antisemitismus
Im Sommer 2014 gingen pro-palästinische Demonstranten auf die Straße und nutzten den Gaza-Konflikt um gegen Juden zu hetzen. Außerdem wurden 850 antisemitische Straftaten, wie Brandanschläge auf Synagogen, Entfernung von Stolpersteinen und Pöbeleien, registriert. 50 davon wurden von propalästinischen Tätern begangen. In bestimmten Stadtteilen Berlins ist es nicht zu empfehlen eine Kippa zu tragen. Beim Pariser Charlie Hebdo Attentat kamen vier Geiseln um, weil sie im Supermarkt im jüdischen Viertel waren. Im Mai 2014 starben vier Menschen in Belgien im Jüdischen Museum bei einem islamistischen Attentat.
„Es muss doch auch mal gut sein. Die Generation hat doch nichts mehr damit zu tun.“ Diesen Satz habe ich auch schon gehört. So einfach würde ich es mir auch gern machen, aber es geht nun mal nicht. Meine Generation hat sehr wohl damit zu tun: Klassenkameraden erzählen Judenwitze und in meinem Kopf hallt nur diese eine Zahl „6 Millionen – 6 Millionen – 6 Millionen – 6 Millionen“. Sie ist so groß, dass sie nicht greifbar, nicht fassbar ist. Aber die Zahl 6 Millionen getöteter Juden ist real. Außerdem ist die Tendenz des Antisemitismus steigend, es gibt also keinen Grund sich zurück zu lehnen und den Antisemitismus der Vergangenheit zu zuschreiben.
Es fällt leicht, zu verallgemeinern, zu urteilen und zu hassen. Schwerer ist es, Judentum und Zionismus getrennt zu sehen, Staat und Bevölkerung als unterschiedliche Dinge zu betrachten.